Neujahrsschreiben 2018
Auf den Weltklimakonferenzen werden Atomkraft und Klimaschutz gegeneinander ausgespielt. So werden derzeit Frankreich und Großbritannien dafür als Vorreiter gefeiert, dass sie auf Atomkraft statt auf Kohlekraft setzen. Eine isolierte Betrachtung der Atomkraft ist daher wenig nachhaltig, so dass in unserem Neujahrsschreiben 2018 auch Klimaschutz-Themen angesprochen werden.
Der Wortlaut des Schreibens ist im Folgenden wiedergegeben, kann aber auch als pdf-Datei heruntergeladen werden.
Sehr geehrte Frau Oldenburg-Schmidt, sehr geehrte Damen und Herren,
auf dem Weg zu einer verantwortungsvollen Produktion von Energie und zu einer Reduzierung des Verbrauchs ist das Handeln auf kommunaler Ebene ein entscheidender Baustein.
Die Verzahnung von kommunaler und globaler Verantwortung hat die Hansestadt Buxtehude 2017 mit dem Beitritt zum internationalen Städtebündnis „Mayors for Peace“ deutlich gemacht, das auf Initiative der Bürgermeister von Hiroshima und Nagasaki gegründet worden ist und dessen Ziel die weltweite, vollständige Abschaffung von Atomwaffen ist.
Weithin sichtbarer Erfolg der Buxtehuder Energiepolitik des zurückliegenden Jahres sind die beiden – für die Stadtwerke Buxtehude – errichteten Windräder nahe Daensen. Positiv hervorzuheben sind außerdem die Umsetzung des Energie- und Klimaschutz-Konzepts durch diverse Aktivitäten, die Bürgerbeteiligung bei der Energie-Planung für das Neubaugebiet Giselbertstraße sowie das gemeinsame Solardachprogramm von Stadtwerken und der Bürgerenergie Buxtehude e.G.
Um die kommunale Energiewende zu verstetigen und zum Erfolg zu führen, muss der eingeschlagene Weg auch in Zukunft konsequent weiter verfolgt werden:
- Eine wichtige, anstehende Aufgabe für Verwaltung und Politik ist die weitere Umsetzung der Maßnahmen des Buxtehuder Energie- und Klimaschutzkonzepts, einschließlich der Verlängerung der – Ende 2018 auslaufenden – Stelle des Buxtehuder Klimaschutz-Managements. (Nachträgliche Anmerkung: Die Verlängerung ist schon im Dezember 2017 beschlossen worden.)
- Bei neuen und bei bestehenden Gebäuden müssen zukunftsweisende, energetische Standards realisiert werden. Die Finanzmarkt-bedingten, hohen Immobilienpreise dürfen nicht dazu führen, dass auf diese Standards verzichtet wird.
- Die Buxtehuder Politik und Verwaltung sollten die vielfältigen und nachhaltig wirkenden Instrumente zur kommunalen Gestaltung des Klimaschutzes und der Energiewende nutzen. Das sind beispielsweise Bebauungspläne, energetisch ausgerichtete Instandhaltungskonzepte für die städtische Liegenschaften oder auch eventuelle kommunalen Förder- und Beratungs-Maßnahmen für die Buxtehuder Bürger.
- Die Versorgung des Neubaugebiets Giselbertstraße durch die stadteigenen Stadtwerke muss im Hinblick auf die Erfordernisse der Energiewende gestaltet werden. So sollten möglichst keine fossilen Energieträger (z.B. Erdgas) zum Einsatz kommen. Die 140 geplanten Wohnungen an der Bahnstraße könnten in die Versorgung mit einbezogen werden.
- Das Mieterstromgesetz 2017 ermöglicht nun auch Mietern den Bezug von Solarstrom vom eigenen Hausdach und kann als weiterer Ansatzpunkt für Klimaschutzmaßnahmen genutzt werden.
- Außerdem halten wir die Erstellung eines Solarkatasters nach Hamburger Vorbild für sinnvoll, in dem die Eignung aller Buxtehuder Dachflächen für Solarenergie dargestellt wird. Denn dann kann jeder sehen, ob sich die Installation einer Anlage auf seinem Hausdach lohnt.
Wir würden uns freuen, wenn Sie die Belange der Energiewende auch in Zukunft unterstützen. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen für das neue Jahr 2018 ein gutes Gelingen.
Mit freundlichen Grüßen